Bremens gute Stube, so nennen die Bremer den Bereich rund um den Marktplatz und das Weltkulturerbeensemble. Mitten drin: Der Roland. Rolandstatuen gibt es viele in Deutschland, aber nur in Bremen steht der schönste Roland. Das sehen nicht nur die Bremer so, sondern auch die UNESCO, die 2004 den Bremer Roland, als Symbol für Freiheit und Marktrecht und das Bremer Rathaus zum Weltkulturerbe ernannt haben. Erbaut wurde das Rathaus ab 1405 im gotischen Stil und erhielt durch den Bremer Baumeister Lüder von Bentheim im 16. Jahrhundert eine neue Fassade im Stil der Weser-Renaissance. Das Bremer Rathaus ist über Jahrhunderte in Baustil und Funktion nicht verändert worden und blieb auch im zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört.

Die „heimlichen“ Wahrzeichen der Hansestadt stehen auf der Westseite des Rathauses: Die Bremer Stadtmusikanten. Seit 1953 steht dort eine Bronzeplastik von Esel, Hund, Katze und Hahn von Gerhard Marcks aus dem Märchen der Gebrüder Grimm. Übrigens: das Berühren der Füße vom Esel soll Glück bringen.

Böttcherstraße - besonderes entdecken

Vom Marktplatz geht die berühmte Böttcherstraße ab. Kleine Läden mit einzigartigen Produkten laden hier zum gemütlichen Bummeln ein. 1902 erwarb der Kaffee-Kaufmann Ludwig Roselius die gesamte Straße und schuf mit Hilfe der Architekten Runge und Scotland und dem Bildhauer Bernhard Hoetger ein einzigartiges Ensemble aus expressionistischer Backsteinarchitektur. Dreimal am Tag erklingt ein Glockenspiel aus 30 Meißener Porzellanglocken und wechselnde Bildtafeln erzählen die Geschichte der berühmtesten Ozeanbezwinger.

Langenstraße - die älteste Straße im Wandel

Gleich neben Marktplatz und Böttcherstraße liegt die älteste Bremer Straße, die Langenstraße. Neben dem Kontorhaus, in dem viele hochwertige Einzelhändler und urbane Restaurants und Cafés vertreten sind, befindet sich die ehemalige Stadtwaage aus dem 16. Jahrhundert. Jeder Händler musste damals auf der öffentlichen Waage seine Ware wiegen lassen, sowie Steuern und Abgaben zahlen. Um die Langenstraße herum entsteht derzeit das Balgequartier, das von Dr. Johann Christian Jacobs entwickelt wird.